Definitionen

Fehlgeburt:

Ein tot geborenes Baby unter 500 Gramm Geburtsgewicht (22. bis 24. Schwangerschaftswoche)

Frühe Fehlgeburt:

Ein tot geborenes Baby unter 500 Gramm Geburtsgewicht bis zur 12. Schwangerschaftswoche

Späte Fehlgeburt:

Ein tot geborenes Baby unter 500 Gramm Geburtsgewicht ab der 12. Schwangerschaftswoche

Üblicherweise wird bei einer frühen Fehlgeburt (in den ersten 12 Schwangerschaftswochen) eine Ausschabung durchgeführt oder die Eltern entscheiden sich für eine sogenannte kleine Geburt. Ab der 14. SSW, so lautet die gesetzliche Regelung, muss das Kind auf normalem Weg geboren werden oder in seltenen Fällen perKaiserschnitt geholt werden.

Häufigkeit von Fehlgeburten:

Fehlgeburten kommen leider häufiger vor, als man denkt. Die meisten in einem Stadium, in dem die Frau noch gar nicht weiß, dass sie schwanger ist, oder die Schwangerschaft nur biochemisch nachgewiesen wurde durch den HCG-Wert im Blut oder im Urin. Hier geht die Medizin von einer Rate von bis zu 50 Prozent aus.

Anderen Schätzungen zufolge sterben bei Frauen unter 30 Jahren in der 4. bis 5. SSW sogar 40 bis 70 Prozent der befruchteten Eizellen ab (bei Frauen über 30 liegt dieser Wert noch höher), oft auch bevor sich das Ei einnisten konnte.

In der 6. bis 8. SSW reduziert sich das Risiko einer Fehlgeburt auf ca. 18 Prozent und ab der 17. SSW sinkt es weiter auf 2 bis 3 Prozent.

Etwa 80 Prozent der Fehlgeburten passieren in den ersten 12 Schwangerschaftswochen. Als Ursache hierfür geht man davon aus, dass der Embryo nicht lebensfähig gewesen wäre. Eine frühe Fehlgeburt stellt sozusagen einen »Schutzmechanismus« der Natur dar.

Quellen: Onmeda, Hopesangels, UK Bonn

Totgeburt/stille Geburt:

Ein tot geborenes Baby über 500 Gramm Geburtsgewicht. Die möglichen Ursachen dafür sind vielfältig. Zum Beispiel können Störungen der Plazenta, Nabelschnurknoten, Infektionen, Fehlbildungen des Kindes oder ein Sauerstoffmangel dazu führen, dass das Baby im Mutterleib nicht mehr ausreichend versorgt wird.

In der Regel wird die Mutter das Kind auf normalem Weg gebären. Auch wenn dies vielen Frauen zunächst unvorstellbar erscheint, ist es doch wichtig. Die vaginale Geburt hilft, den Tod des eigenen Kindes zu realisieren und danach besser zu verarbeiten. Es ist sozusagen das letzte, was die Mutter für ihr Kind tun kann.

Das Kind mit jeder Wehe Schritt für Schritt aus eigener Kraft zur Welt zu bringen, macht den Abschied für viele Mütter »erfahrbar«. Es kann die Eltern bei allem Abschiedsschmerz auch mit Freude und Stolz erfüllen, diese Geburt zu bewältigen und das Kind aktiv in Empfang zu nehmen.

Ein Kaiserschnitt birgt dagegen für die Mutter ein höheres Risiko als eine vaginale Geburt. Zum seelischen Schmerz über den Verlust des Kindes kommen in den Tagen danach noch körperliche Beeinträchtigungen durch den Eingriff hinzu. Auch die möglichen Folgen für eine erneute Schwangerschaft und Geburt sind nicht zu unterschätzen.

Quelle: BZga

Neugeborenentod:

Bei Kindern, die zwischen der 24. und 35. SSW lebend geboren werden, spricht man von einer Frühgeburt. Trotz großer Fortschritte in der Medizin, hängt das Leben dieser Kinder oft an einem seidenen Faden und der Tod kann trotz aller Maßnahmen, die im Krankenhaus vorgenommen werden, plötzlich eintreten.

Medizinisch bedingter Schwangerschaftsabbruch:

Neben dem Spontanabort, der auf natürliche Ursachen zurückgeht, wie etwa genetische Defekte, Zervixinsuffiziens der Mutter, gibt es auch den Künstlichen Abort oder Schwangerschaftsabbruch, der durch Medikamente, Chemikalien oder andere äußere Einwirkung herbeigeführt wird. Gründe hierfür können medizinische oder soziale sein.

Mehr zur vorzeitigen Beendigung einer gewünschten Schwangerschaft gibt es hier.